Honiglehrgang – Bienen und Blumen

Herzlich Willkommen zu unserem ersten Kapitel vom Honiglehrgang – Bienen und Blumen.

Was ist Honig?

In der Honigverordnung vom 16.01.2004 (basierend auf der EU-Richtlinie für Honig), wird Honig als natursüßer Stoff , der von Honigbienen erzeugt wird bezeichnet, in dem die Bienen Nektar von Pflanzen oder Sekrete lebender Pflanzenteile befindenden Exkrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufnehmen, durch Kombination mit eigenen spezifischen Stoffen umwandeln, einlagern, dehydrieren und in den Waben des Bienenstocks speichern und reifen lassen.

Die Blüten der Pflanzen fungieren als Rohstofflieferanten für die Herstellung von Honig!

Bitte denken Sie daran, dass die Gewinnung von Honig und Wachs eigentlich nur ein Nebenerwerb ist. Der eigentliche Nutzen ist der Bestäubungsvorgang der Blüten durch die Honigbiene!

Bestäubung – wie war das nochmal?

Die Natur hat zwei Arten der Bestäubung vorgesehen. Es gibt die Pflanzengattung der Windblütler mit der Windbestäubung und die für Insekten interessante Art der Bestäubung der Insektenblütler. Die Beschaffenheit der Blüten bei den Insektenblütler ist für Insekten verführerisch beschaffen. Die Kronblätter sind auffällig, der Pollen ist klebrig und es gibt Nektar als Belohnung. Ja, irgendwie ähnlich wie beim Menschen in der Beziehung zwischen Mann und Frau. Diese Eigenschaften sind bei den Windblütlern nicht vorhanden.

Der Nahrungsbedarf eines durchschnittlichen Bienenvolkes beträgt im Kalenderjahr im Benchmark 30l Wasser, 50kg Pollen und 70kg Honig 🍯

Wie entsteht denn eigentlich Honig?

  1. Die Honigbienen sammeln Nektar und Honigtau ( Der Wassergehalt des Nektars beträgt ca. 70 Prozent)
  2. Nektar und Honigtau wird durch Entzug von Wasser, Spaltung des Zuckers und einer Anreicherung mit Enzymen, die im Speichel der Bienen vorhanden ist, umgewandelt.
  3. Der Honig wird in die Waben eingetragen und verdeckelt.

Woraus setzt sich Honig zusammen?

Honig besteht aus ca. 40 Prozent Fruchtzucker, ca. 35 Prozent Traubenzucker, 4 Prozent Mineralstoffen, Vitaminen, Enzymen, Eiweißen und Aromastoffen, ca. 3 Prozent Mehrfachzucker und 20 Prozent Wasser. Idealerweise sollte beim Endprodukt Honig der Wassergehalt unter 20 Prozent sein, um die Gefahr einer Gärung des Honigs zu minimieren.

In Summe konnte man im Honig bisher rund 180 verschiedene Inhaltsstoffe nachweisen.

Um die Gefahr der Gärung gegen Null zu minimieren, sollte ein Wassergehalt von 17 Prozent bei einer Lagertemperatur von 15 Grad Celsius anvisiert werden. Die für die Gärung verantwortlichen Hefezellen vermehren sich nicht unter 11 Grad Celsius. Hefezellen mögen Feuchtigkeit und 13 – 21 Grad Celsius, um sich hervorragend zu entwickeln. Vielleicht für Sie ein guter Tipp, um Met herzustellen!

Wichtig ist noch zu wissen, das man die Halbwertszeit der Enzyme Diastase und Invertase durch den Faktor Temperatur entscheidend beeinflussen kann!

Hier ein Beispiel für die Lagertemperatur von 10 Grad Celsius und 35 Grad Celsius:

Temperatur

Halbwertszeit Diastase

Halbwertzeit Invertase

10 Grad Celsius

35 Grad Celsius

34 Jahre

78 Tage

26 Jahre

28 Tage

Zum Inhalt springen