Honiglehrgang – Honig und Qualität

Herzlich Willkommen im Kapitel „Honiglehrgang – Honig und Qualität“. Insofern wir, wie im Kapitel „Ernten und Lagern“ beschrieben, alles richtig beachtet und gemacht haben und uns die Natur freundlich gesonnen war, sollte einer Qualitätshonigernte nichts mehr im Weg stehen.

Also den Honigraum reinigen und gut vorbereiten und ran an die Beuten!

Um den besten Erntezeitpunkt zu finden, beobachten sie im Vorfeld den Trachtverlauf. (Siehe auch TrachtNet-Projekt.)

Warten sie bis die Honigwaben von den Honigbienen verdeckelt werden.

Ernten sie nicht bei Regen oder Gewitterstimmung.

Führen sie eine Stoß-, besser noch eine Spritzprobe an der Honigwabe durch.

Das sicherste Prüfverfahren: Prüfen sie mittels Refraktometer den Wassergehalt. Fragestellung: Muss das Refraktometer eventuell mal wieder geeicht werden?

Kennen Sie die Zielwerte für den Wassergehalt im Honig?! Der D.I.B. Grenzwert für den Wassergehalt in Honig, liegt bei 18%. Die Honigverordnung, sieht hier 20% vor. Heidehonig hat nochmal eigene Grenzwerte für den Wassergehalt!

Beachten sie bei der Entnahme der Honigwaben, unbedingt die Witterung und den Reifegrad des Honigs!

Entfernen sie die Bienen von den Honigwaben, indem sie die Bienen zärtlich mit dem Beutenbesen in den Brutraum abfegen.

Bitte natürlich vorher, den Honigraum und das Königinnenabsperrgitter herunternehmen!

Beachte: Unsere Bienen bleiben tiefenentspannter, wenn sie nicht mehrfach abgefegt werden. Versuchen sie den Einsatz von Rauch zu vermeiden oder ihn zumindest auf ein Minimum zu reduzieren. Für unsere Bienen bedeutet Rauch einfach nur Stress! Außerdem schmeckt der Honig dann nicht wie geräuchert!

Alternativ zur großen Gänsefeder und zum klassischen Feger (der im übrigen helle Borsten haben sollte), können sie auch mit dem Kehrfix oder mit dem Einsatz einer Bienenflucht arbeiten. Beim Einsatz einer Bienenflucht, besteht aber das Problem, weil 24h zuvor eingebracht, das die Bienen den Honig immer weniger bearbeiten können. Mal abgesehen von der Wartezeit und das sie zweimal zum Bienenstand müssen, kühlt ihnen der Honig auch ab und kann sich aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaft mit Wasser anreichern.

Die Vorteile liegen hier eindeutig beim Kehrfix mit der Machbarkeit der schnellen und zeitnahen Ernte und beim Einsatz des klassischen Variante des Handfegers.

Nachdem es ihnen gelungen ist, möglichst stichfrei die Honigwaben den Bienenstock zu entnehmen, suchen sie ihren hygienisch einwandfrei vorbereiteten Schleuderraum auf.

Entdeckeln sie die Waben und schleudern diese anschließend. Folgende Schleudern stehen zur Verfügung: Stern/ Radialschleuder, Radschleuder, Selbstwendeschleuder, Korb/ Tangentialschleuder. Für kleinere Imkereibetriebe eignet sich meist eine handbetriebene Schleuder. Achten sie dabei auf die Schleuderrichtung und dem richtigen platzieren der Honigwaben. Der Honig muss die Möglichkeit haben, durch die wirkende Zentrifugalkraft sich aus der Wabenzelle lösen zu lassen.

Nun muss der Honig aus der Schleuder, in einen für diesen Zweck auch geeigneten Hobbock. Der Hobbock sollte aus Edelstahl sein und mittels Spannverschlüssen luftdicht schließen. Bevor sich der Honig im Hobbock etwas ausruhen darf, muss er aber noch durchs Sieb.

Ziel dieses Arbeitsschrittes ist einen sauberen, einheitlich aussehenden Honig mit feincremiger Konsistenz zu gewinnen.

Wir haben folgende Siebe mit Maschenweite für grob / 1mm, fein / 0,35mm und feinst / extrafein mit 0,20mm zur Verfügung.

Tipp: Nachdem der Honig sich einige Tage im Hobbock entspannen konnte, steigen im Hobbock feinste Wachspartikel an die Oberfläche des Honigs und sammeln sich dort. Nehmen sie in diesem Fall ein Stück Butterbrotpapier und kleben es vorsichtig auf die Oberfläche des Honigs. Anschließend vorsichtig das Papier wieder abheben. Voila, die feinen Wachspartikel bleiben am Papier haften!

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